Ob der Gruppensieg für Lee Chong Wei ein Vorteil ist, darf bezweifelt werden. Schließlich trifft er im Semifinale auf den dänischen Routinier Peter Gade, der für seinen Aufstieg hart zu arbeiten hatte. Gegen den Thai Boonsak Ponsana sah er im zweiten Satz schon wie der sichere Sieger aus und hatte sogar Matchball. Ponsana kämpfe sich aber wieder heran und konnte den zweiten Satz für sich entscheiden. Im dritten Satz ließ Gade aber keine Zweifel mehr aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen würde und sicherte sich mit 21-15 den dritten Satz und damit einen Platz im Semifinale. Dieses kann durchaus als Klassiker bezeichnet werden. Heuer konnte Peter Gade schon einmal die Nummer eins der Welt bei den Korea Open besiegen (siehe Video). Das zweite Semifinale spielen der Koreaner Park Sung Hwan und der Chinese Bao Chunlai.
Im Herrendoppel gab es die wohl größte Enttäuschung für das malaiische Heimpublikum als sich die Mitfavoriten und Nummer 1 des Turniers, Koo/Tan, bereits nach der Vorrunde aus dem Turnier verabschiedeten. Gegen die Chinesen Xu/Guo gelang ihnen nur ein Satzgewinn. In den beiden anderen Sätzen waren Koo/Tan chancenlos. Wie schon in den anderen Spielen der Vorrunde wirkten die beiden Malaysier müde und ausgebrannt. Das Semifinale spielen die Chinesen Xu/Guo gegen die Dänen Boe/Morgensen. Es wird interessant zu sehen, inwieweit die Chinesen ihre Fehlerquote gegen die erfahrenen Dänen kontrollieren können. Das zweite Semifinale spielen die hohen Turnierfavoriten Lee/Jung gegen die malaiischen Außenseiter Mohd Tazari/Abdul Latif. Alles Andere, als ein Sieg der Koreaner, wäre eine große Überraschung.
Im Dameneinzel verlor die bereits fix für das Semifinale qualifizierte Juliane Schenk aus Deutschland gegen die Thailänderin Salakjit Ponsana denkbar knapp im dritten Satz 21-23. Sie trifft im Semifinale auf die Turnierfavoritin, Saina Nehwal, aus Indien. Nehwal, die in der Vorrunde gegen die Malaiin Wong verloren hat, scheint aber nicht unantastbar zu sein. Schenk, die wegen einiger Ausfälle für dieses Turnier erst nach nominiert wurde, darf sich somit berechtigte Chancen auf das Finale ausrechnen. Das zweite Semifinale im Dameneinzel bestreiten Wong Mew Choo aus Malaysia und Yao Jie aus den Niederlanden.
Im aufgrund der fehlenden Beteiligung aus China sportlich nicht so hochwertigen Damendoppel trifft das Nr. 1 Paar aus Malaysia, Chin/Wong auf eine Thailändische Paarung. Im zweiten Semifinale treffen die Däninnen Rytter Juhl/Kristiansen auf eine taiwanesische Paarung.
Im Mixed hatte die Nummer 1 Paarung Fischer-Nielsen/Pedersen aus Dänemark am zweiten Spieltag hart zu arbeiten, um ein vorzeitiges Ausscheiden zu verhindern, als sie sich in 3 Sätzen gegen die Thailänder Prapakamol/Thangthongkam zum Sieg kämpften. In beiden Mixed Gruppen gab es mit Mateusiak/Kostiuczyk aus Polen und Clark/Kellogg aus England unangetastete Sieger. Somit spielen am Samstag im Semifinale 3 erfahrene europäische Paarungen und die indischen Außenseiter V/Gutta um die beiden Finalplätze. Besonders das Semifinale Clark/Kellogg gegen Fischer/Pedersen verspricht sehr interessant zu werden. Hier treffen zwei Paarungen mit Damen, die vor allem ein sehr starkes Angriffsspiel haben, und technisch äußerst fintenreichen Herren aufeinander. Aufgrund der gezeigten Leistungen in der Vorrunde und der besseren Abwehr von Kellogg kann die englische Paarung gegen die Turnier Nummer 1 leicht favorisiert werden. Eine Enttäuschung im Mixed-Bewerb waren die All-England Finalisten Ko/Ha aus Korea. Sie verabschiedeten sich sang- und klanglos mit 3 Niederlagen aus dem Turnier. Sie konnten in keiner Phase an ihre Leistungen von den All-England Open anschließen, als sie über die Qualifikation in die absolute Weltelite vordrangen.
Somit ist Europa nach der Vorrunde noch in allen Bewerben vertreten und dominiert sogar den Mixed-Bewerb. Auch wenn die chinesischen Asse fehlen, ist das sicherlich als großer Erfolg für das europäische Badminton.
[Semifinalspiele ...]