Donnerstag, 26. November 2009

Vorschau auf Super-Series-Finale

Das World Super-Series-Finale in Johor, Malaysia ist mit 500.000$ das am höchsten dotierte Turnier des Jahres und nach den Weltmeisterschaften wohl auch das wichtigste.  Obwohl sich das Teilnehmerfeld eindrucksvoll ausnimmt, werden einige große Namen des Welt-Badminton fehlen.  So wird der regierende Weltmeister und frisch gebackene China-Open Sieger, Lin Dan,  nicht an den Start gehen. Auch die Nummer 2 der chinesischen Herren, Chen Jin gehört zu den Abwesenden.  Aus Indonesien werden Soni Dwi Kuncoro und Simon Santoso fehlen.  Während die Indonesier wohl wegen der gleich auf das Super Series Finale folgenden Südost-Asien-Spiele fehlen, dürfte bei der Entscheidung Lin Dan's, nicht zu kommen, Sponsor-Überlegungen eine Rolle gespielt haben.  Das Super-Series Finale wird von einem Konkurrenten des Ausrüsters der chinesischen Nationalmannschaft gesponsert.

Lin Dan und Lee Chong Wei in Aktion:






Nichtsdestotrotz mach t sich das Starterfeld im HE eindrucksvoll aus. Top Favorit ist wohl die Nummer  1 der Welt, Lee Chong Wei (Bild links), aber auch den beiden zuletzt sehr starken Dänen, Jan O. Jörgensen und Peter Gade ist einiges zuzutrauen.  Schlussendlich sollte man den Olympiasieger von Athen und zuletzt stark aufspieldenden Indonesier Taufik Hidayat auf seiner Rechung haben. Nicht unwesentlich wird die Frage sein, inwieweit das zuletzt verletzte Knie von Lee Chong Wei den Belastungen standhalten wird.

Auch im Dameneinzel fehlen die besten drei Chinesinnen, angeführt von der Nummer 1 der Welt, Wang Yihan, sowie Europas stärkste Spielerin, Tine Rasmussen aus Dänemark.  Damit sind wohl Pi Hongyan aus Frankreich (Bild rechts) und Saina Nehwal aus Indien, die Siegerin der Indonesian Open zu favorisieren. Saina Nehwal ist übrigens ein Schützling des indischen Nationaltrainers, Surinder Mahajan, der diesen Sommer als Trainier bei den Badminton-Camps in Pressbaum fungierte.

Im Herrendoppel fehlen zwar die aktuellen Weltmeister aus China (Cai/Fu), die in der Super-Series-Rangliste nur auf Rang 11 zu finden sind und das indonesische Top-Doppel und Nummer 3 der Welt Kido/Setiawan. Dafür ist aber sonst die absolute creme de la creme des Badminton, angeführt von der Nr. 1 der Welt Koo/Tan aus Malaysia, am Start.  Größte Anwärter auf den Titel sind aber wohl die Koreaner Lee/Jung, die erst letzte Woche im Finale der China Open Koo/Tan in drei Sätzen niederringen konnten.

Im Damen-Doppel fehlen auch die starken chinesischen Doppel.  Am Start ist aber das die Nummer 1 der Super-Series-Rangliste Chin/Wong aus Malaysia.  Stärkste Konkurrenz dürfte den Malaysierinnen aus den beiden koreanischen Paarungen Ha/Kim und Lee/Lee erwachsen.  Nicht chancenlos ist auch die englische Paarung White/Wallwork.


Im Mixed kommt es zum letzten Auftritt einer ganz Großen des europäischen Badminton, Donna Kellogg (Bild links).  Die WM-Silbermedaillen-Gewinnerin von Madrid wird nach dem Super-Series-Finale ihren Badminton-Schläger an den Nagel hängen.  Top Favoriten auf den Titel sind aber sicherlich die Koreaner Lee/Lee, die erst soeben die China Open für sich entscheiden.  Auch hier fehlt mit Bo/Ma die stärkste chinesische Paarung, ebenso, wie die Nummer 2 der Welt Widianto/Nastir aus Indonesien. Die stärksten Konkurrenten von Lee/Lee um den Titel dürften wohl die aufstrebende koreanische Paarung Ko/Ha und Fisher-Nielsen/Pedersen aus Dänemark darstellen.  Vielleicht gelingt aber auch der polnischen Paarung Mateusiak/Kostiuczyk ein ähnliches Husarenstück, wie bei den Hong-Kong Open, wo sie die gesamte Weltelite hinter sich gelassen haben.  Die Mixed-Weltmeister aus Dänemark, Laybourn/Rytter Juhl, konnten sich als zwölfte der Super-Series-Rangliste nicht qualifizieren.  Hier dürfte die notorische Geldknappheit des stärksten Badminton-Verbands Europas keine unwesentliche Rolle spielen.

Donna Kellogg in Aktion mit ihrem Partner Antony Clark:



Trotz so manchen großen Namens, der fehlt, dürfte das Super-Series-Finale wieder zu einem der interessantesten Turniere des Jahres werden.

Samstag, 21. November 2009

Jan O Jörgensen, ein neuer Star am europäischen Badmintonhimmel


Mit Jan O Jörgensen scheint schön langsam ein würdiger Nachfolger für den dänischen Superstar Peter Hoeg Gade heranzuwachsen.  Nachdem er bei den Li-Ning China Open in Shanghai vor wenigen Tagen für eine Top-Sensation sorgte, indem er die in Topform befindliche Nummer 1 der Welt, Lee Chong Wei aus Malaysia, in der ersten Runde besiegte, setzte er sich heute im Semifinale auch gegen die Nummer 2 der Badminton-Supermacht, China, und aktuelle Nummer 5 der Welt, Chen Jin, durch.  Dazwischen eliminierte er auch noch den starken Thai Boonsak Ponsana und den Franzosen Brice Leverdez.

Das Match gegen Chen Jin war alles andere, als einfach.  Im ersten Satz schien alles für Chen Jin nach Plan zu verlaufen.  Der Chinese holte sich diesen sicher mit 21:11.  Im zweiten Satz profitierte Jörgensen von einer Verletzung des Chinesen, musste aber dennoch hart kämpfen, um diesen 21:18 für sich zu entscheiden. Trotz seiner Verletzung führte Chen Jin fast den gesamten Entscheidungssatz.  Jörgensen konnte erstmals zum 19:19 ausgleichen und erarbeitete sich darauf sofort einen Matchball.  Den Sieg vor Augen drosch er einen einfachen Smash ins Netz und ermöglichte damit Chen Jin noch einmal den Ausgleich zum 20:20.  Mit zwei weiteren, äußerst konzentrierten Punkten machte er aber die Sensation perfekt und zog ins Finale der China Open ein.

Dort wartet mit dem aktuellen Weltmeister und Olympiasieger Lin Dan ein weiterer, schier unbesiegbarer Gegner.  Jörgensen ist im Verlauf dieses Turniers schon mehrmals über sich hinausgewachsen.  Man darf auf das morgige Finale gespannt sein.

[Alle Ergebnisse der China Open ...]